Erkältung oder Grippe? Symptome, Unterschiede, Behandlung und Prävention

Erkältung und Grippe sind beides virale Atemwegsinfekte, doch sie unterscheiden sich deutlich. Eine Erkältung (auch „grippaler Infekt“ genannt) wird von einer Vielzahl verschiedener Viren ausgelöst (z. B. Rhinoviren, Adenoviren). Die echte Grippe hingegen entsteht ausschließlich durch Influenzaviren (Typ A oder B). Erkältungen können das ganze Jahr über auftreten (häufig in Herbst und Winter), die Grippezeit ist meist im Winterhalbjahr. Auch die Krankheitsverläufe zeigen Unterschiede: Eine Erkältung entwickelt sich meist schleichend und verläuft oft milder, während eine Grippe plötzlich mit hohem Fieber und starkem Krankheitsgefühl beginnt.


Ursachen und Unterschiede

  • Auslöser: Erkältungen werden durch über 200 verschiedene Virenarten verursacht (z. B. Rhinoviren, Coronaviren). Eine Grippe entsteht dagegen nur durch Influenzaviren. Deshalb gibt es eine jährliche Grippeimpfung, aber keinen Schutz gegen alle Erkältungsviren.

  • Beginn: Eine Erkältung beginnt meist langsam mit leichten Symptomen wie Halskratzen oder Schnupfen. Die Grippe kommt plötzlich „von jetzt auf gleich“ mit hohem Fieber und stechenden Schmerzen.

  • Fieber: Bei einer Erkältung bleibt die Temperatur oft normal oder nur leicht erhöht. Eine Grippe hingegen geht fast immer mit hohem Fieber (bis über 39 °C) und Schüttelfrost einher.

  • Verlauf: Erkältungen klingen meist innerhalb von etwa einer Woche ab (Husten kann länger dauern), Grippe-Erkrankungen dauern oft 1–2 Wochen oder länger. Grippe kann zudem schwerer verlaufen und Komplikationen (z. B. Lungenentzündung) verursachen.


Typische Symptome im Vergleich

  • Erkältung: Meist verstopfte oder laufende Nase, Niesen und Halsschmerzen. Husten entwickelt sich oft erst im Verlauf (zunächst trocken, später mit Schleim). Kopfschmerzen, leichte Gliederschmerzen und Müdigkeit können begleitend auftreten. Starkes Fieber ist bei einer gewöhnlichen Erkältung selten.

  • Grippe: Plötzlicher Beginn mit hohem Fieber und starkem Krankheitsgefühl. Typisch sind heftige Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und hohes Fieber (häufig 38–40 °C). Auch starke Müdigkeit und Appetitlosigkeit treten auf. Husten (meist trocken) und Schnupfen können ebenfalls vorkommen, sind aber im Verhältnis weniger dominant als bei einer Erkältung. Insgesamt sind die Beschwerden bei einer Grippe deutlich stärker ausgeprägt.

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Behandlung und Selbsthilfe

Ob Erkältung oder Grippe – bei beiden helfen vor allem Ruhe und Selbstfürsorge. Im Vordergrund stehen folgende Maßnahmen:

  • Viel Flüssigkeit und Bettruhe: Trinken Sie ausreichend (Wasser, Kräutertee) und ruhen Sie sich aus, damit sich Ihr Körper auf die Abwehr der Viren konzentrieren kann.

  • Schmerz- und Fiebersenker: Bei hohem Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen können Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden. Sie senken die Temperatur und lindern Beschwerden. (Aspirin® eignet sich nicht für Kinder.)

  • Symptomlindernde Hausmittel: Inhalationen mit Kamille oder ätherischen Ölen, Hals­bonbons sowie warme Hühnersuppe können Halsschmerzen, Husten und verstopfte Nase etwas erleichtern.

  • Keine Antibiotika: Da Erkältung und Grippe von Viren verursacht werden, helfen Antibiotika nicht. Diese sollten nur bei bakteriellen Folgeinfektionen (z. B. eine eitrige Mandelentzündung oder Lungenentzündung) eingesetzt werden.

Achten Sie außerdem auf eine gute Raumluft (regelmäßig lüften) und vermeiden Sie das Rauchen, da Tabakrauch die Schleimhäute reizt und die Genesung verzögern kann. Wenn sich die Beschwerden nach einigen Tagen nicht bessern, sehr hohes Fieber auftritt oder sich Atemnot und Brustschmerzen entwickeln, sollten Sie ärztlichen Rat einholen.


Prävention und Schutz

Vorbeugend können Sie einiges tun, um einer Erkältung oder Grippe vorzubeugen:

  • Hygienemaßnahmen: Waschen Sie sich regelmäßig die Hände, niesen oder husten Sie in die Armbeuge und entsorgen Sie benutzte Taschentücher sofort. So verringern Sie die Ansteckungsgefahr für sich und andere. Vermeiden Sie engen Kontakt mit Erkrankten.

  • Gesunder Lebensstil: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung stärken Ihr Immunsystem langfristig. Verzichten Sie auf Rauchen und mäßigen Sie den Alkoholkonsum, da beides die Abwehrkräfte schwächen kann.

  • Grippeimpfung: Gegen Influenza gibt es eine jährliche Schutzimpfung, die besonders älteren Menschen und Risikogruppen (z. B. chronisch Kranke) empfohlen wird. Die Impfung wird jedes Jahr an die aktuellen Virusstämme angepasst und senkt deutlich das Risiko, an einer schweren Grippe zu erkranken.

  • Verhaltensregeln bei Krankheit: Sollten Sie doch erkranken, bleiben Sie nach Möglichkeit zu Hause. Halten Sie Abstand zu anderen (insbesondere zu älteren oder immungeschwächten Personen) und schonen Sie Ihren Körper. Eine Grippe kann bis zu einer Woche ansteckend sein.


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